Auf der Suche nach Mobilitätslösungen der Zukunft darf es keine Denkverbote geben, sondern es müssen an mögliche Verkehrssysteme realistische Anforderungen gestellt werden, die diese zu erfüllen haben.

Aus meiner Sicht zählen zu diesen Anforderungen zukünftig der geringe Ausstoß von Emissionen, der geringe Verbrauch von Ressourcen, die Sicherheit des Verkehrsmittels und die Verfügbarkeit und Verlässlichkeit, sowie die Sicherstellung der jeweils erforderlichen Kapazität. Mit ihrem zentralen Elektroantrieb sind Seilbahnen insgesamt sehr leise und schadstoffarme Verkehrsmittel. Die Leichtbauweise sowie die systembedingte Verbindung der Fahrzeuge über das Förderseil oder Zugseil erlauben einen geringen Energieverbrauch beim Transport von Personen oder Material. Seilbahnen sind langjährig erprobte Personenfördersysteme, die vor allem im Bereich von Skigebieten eingesetzt werden.

Durch die topografischen Hindernisse im alpinen Bereich, die vorherrschenden extremen Wetter-und Windbedingen wurden Seilbahnen kontinuierlich in ihrer technischen Umsetzung verbessert. Neben dem Einsatz von Seilbahnen im touristischen Bereich, wurde die Technik vor allem auch in ihrer Einsetzbarkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit optimiert. Darüber hinaus überzeugen sie durch kurze Planungs- und Bauzeiten sowie verhältnismäßig geringe Kosten. Durch dieses neue System im öffentlichen Personennahverkehr würden sich zusätzliche Planungsvarianten ergeben, um die zunehmend komplexeren Aufgaben in der Beförderung von Menschen und dem Transport von Gütern zu lösen und die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zu steigern. Nach Schätzungen des Rhein-Main Verkehrsverbundes werden in 11 Jahren mehr als 1 Milliarde Fahrgäste jährlich den öffentlichen Personennahverkehr in Anspruch nehmen.

Deshalb werden Lösungen im Bereich des Verkehrssektors benötigt, die eine schnelle und effiziente Umsetzung versprechen. Die derzeitigen Verkehrsprojekte im regionalen und urbanen Raum sind wichtige Projekte für eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur, veranschlagen jedoch eine zu langwierige Planungszeit. Durch geringe Planungszeiten und vergleichsweise niedrige Kosten, sind Seilbahnen als ergänzender Nahverkehrsbaustein zu betrachten. Im Vergleich haben aktuelle U-und S-Bahnprojekte eine Planungszeit von 20-30 Jahren, bevor die Inbetriebnahme erfolgt. Urbane Seilbahnen sind dagegen eine hervorragende und „schnelle Überbrückungstechnologie". Seilbahnen emittieren in der Regel kein zusätzliches Kohlendioxid. Neben wichtiger umweltfreundlicher Faktoren, weisen Seilbahnen auch im Bereich von Fahrgastkapazitäten und Geschwindigkeit weitere Vorteile auf.

Mit einer stündlichen Auslastungsmöglichkeit bis zu 5.000 Personen je Richtung ist eine Seilbahn vergleichbar mit einer Kapazität einer Straßenbahn. Ziel muss es aus den vorgenannten Gründen daher sein, Seilbahnlinien in den bestehenden ÖPNV - als Ergänzung zum Verkehrssystem - zu integrieren. Seilbahnen sind daher eine zukunftsfähige Schlüsseltechnologie. Deshalb hat die CDU-Fraktion zusammen mit dem Koalitionspartner das Mobilitätsfördergesetz in Hessen, um eine Fördermöglichkeit für den Bau von Seilbahnen erweitert.

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