Auch im digitalen Zeitalter ist und bleibt die Beherrschung der Sprache Deutsch in Wort und Schrift unablässige Grundlage für eine erfolgreiche schulische und berufliche Laufbahn. Korrektes Lesen und Schreiben sind Schlüsselkompetenzen für eine gute schulische Bildung. Nur wer sich in der deutschen Sprache korrekt auszudrücken und entsprechende Texte sinnerfassend zu lesen versteht, erhält Zugang zu den erforderlichen Wissens- und Informationsgrundlagen und damit zu Bildungschancen und erfolgreichen Berufs- und Lebensperspektiven.

Das Erlernen des Lesens und Schreibens ist somit eine der wichtigsten Aufgaben der Grundschule und bedarf einer permanenten Schwerpunktsetzung auf die nachhaltige und wirkungsvolle Stärkung der Lese- und Schreibkompetenzen.

Hessen war das erste Bundesland, das flächendeckend Kurse zur Sprachförderung bei Kindern eingeführt hat. Seit 2002 gibt es die sogenannten Vorlaufkurse. Etwa eineinhalb Jahre vor der geplanten Einschulung werden die Kinder getestet. Sind ihre Deutschkenntnisse schlecht, wird den Eltern ein Vorlaufkurs neben dem Kindergarten empfohlen.

In Hessen gilt schon: Wenn die Deutschkenntnisse zum Zeitpunkt der gewünschten Einschulung nicht ausreichen, dann kann ein Kind vom Schulbesuch zurückgestellt werden. Es muss dann ein Jahr lang stattdessen verpflichtend einen Sprachkurs besuchen.

Laut Angaben des Kultusministeriums hat sich die Zahl der Kinder, die einen freiwilligen Kurs besuchen, bei durchschnittlich 11.000 pro Schuljahr eingependelt. Das Angebot werde von rund 95 Prozent der Eltern angenommen und betreffe keinesfalls nur Kinder, deren Eltern einen Migrationshintergrund hatten.

Bei etwa 1.000 Kindern pro Schuljahr seien die Deutschkenntnisse so schlecht, dass die Einschulung zurückgestellt und ein verpflichtender Kurs angeordnet wird. Im vergangenen Jahr wurden in Hessen knapp 53.000 Kinder eingeschult, die Zahl ist seit Jahren ähnlich.

Die Schulen sind zudem verpflichtet, jeweils ein Förderkonzept im Bereich Lesen und Rechtschreibung zu entwickeln und Förderpläne für besonders förderbedürftige Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Neben einer entsprechenden Schwerpunktsetzung in der Lehreraus- und -fortbildung sowie einem stärkeren Augenmerk auf sprachliche und insbesondere orthographische Kompetenzen in den Bildungsstandards und Kerncurricula soll überdies geprüft werden, ob durch die Festlegung eines Grundwortschatzes die Rechtschreibsicherheit weiter gefördert werden kann.

Im Koalitionsvertrag für die 20. Wahlperiode haben CDU und GRÜNE zahlreiche Maßnahmen zur Deutschförderung festgeschrieben. So wollen wir die bestehenden Sprachförderprogramme in Kitas und Grundschulen ressortübergreifend überprüfen und in ein stimmiges Deutschförderkonzept aus einem Guss zusammenführen. Zudem streben wir einen verbindlichen Charakter für die Vorlaufkurse vor der Einschulung an, damit möglichst alle Kinder diese Chance nutzen. Jedes Kind soll zu Beginn seiner Schulzeit ausreichende Deutschkenntnisse haben.

Ich halte es für wichtig, dass jedes Kind bereits bei der Einschulung über ein gewisses Sprachniveau verfügen muss, damit es dem Unterricht erfolgreich folgen kann.

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